Keine Selbstpflücke in der OBVS in diesem Jahr

Durch den frühen Vegetationsbeginn in diesem Jahr und Spätfröste im April ist vielerorts die Obstblüte erfroren.

So auch in Müncheberg...

Eine Selbstpflücke in der Obstbau-Versuchsstation wird es in diesem Jahr leider nicht geben. In allen Kulturen haben die frühen Blüten und die strengen Spätfröste im April mit wenigen Ausnahmen für historische Schäden und Ausfälle im gesamten Osten Deutschlands geführt. Wir hoffen, Sie bleiben uns treu und schauen zu unseren Veranstaltungen und dann zur Selbstpflücke im nächsten Jahr wieder vorbei!

Die Vegetation ist dieses Jahr im Vergleich zu den letzten Jahren weit voraus. Durch die warmen Temperaturen im März und April war die Blüte dieses Jahr etwa 3 Wochen früher als in den letzten Jahren. So lag die Vollblüte im Apfel bei den Sorten Gala und Golden Delicious um den 16. April, bei den Süßkirschen mit den Sorten Kordia und Regina um den 12. April. Dies hat in Kombination mit den Spätfrösten um den 21. April zu starken Schäden geführt.

In der Nacht vom 20. auf den 21. April zeigte die Temperatur an der Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg über einen Zeitraum von 10 Stunden Minusgrade an, dabei über 7 Stunden weniger als –2°C mit einer Minimaltemperatur von bis zu –3,6°C.  In der nachfolgenden Nacht fiel die Temperatur für 6 Stunden unter 0°C, dabei über 4 Stunden auf weniger als –2°C mit einer Minimaltemperatur von –3,7°C. In der Nacht vom 22. auf den 23. April lag die Temperatur nochmals für etwa drei Stunden bei ca. –2°C. Bei den Süßkirschen hat dies über unseren Bestand an allen Sorten zu einem Ausfall von mehr als 85% geführt. Positiv hervorzuheben sind hier die Sorten Regina, Kordia und Early Korvic, bei denen von den untersuchten Blüten und jungen Früchten 41% (Regina), 29% (Kordia) bzw. 33% (Early Korvic) lebend waren. Auch bei den Äpfeln gibt es sehr hohe Ausfälle zu beklagen. Hier gibt es über alle Sorten hinweg einen Ausfall von über 80%. Bei Aprikosen und Birnen gibt es einen Ausfall von nahezu 100%.

Temperaturverlauf während der Frostnächte

Das Versuchsquartier für den „Ringversuch“ wurde mittels einer Überkronenberegnung geschützt. Diese Beregnung war sehr effektiv und hat den Behang an Blüten und jungen Früchten geschützt. In einem Versuchsquartier in den Kirschen haben wir mittels vieler kleiner Lagerfeuer einen signifikanten Teil des Behangs retten können. In dem angrenzenden Versuchsquartier hingegen ist der größte Teil der Kirschen erfroren.