LVGA auf der LAGA Beelitz

Die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V. (LVGA) präsentiert sich auf der Landesgartenschau 2022 in Beelitz

Neben verschiedenen Veranstaltungen zeigt die LVGA ihre Arbeit auch anhand einer Pflanzung, die an einem laufenden Forschungsprojekt angelehnt ist. Lesen Sie hier mehr über die Entwicklung der Pflanzung und den anderen Höhenpunkten der LVGA auf dem Gelände der LAGA.


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Kommende Veranstaltungen:

11.09.2022, 14:00-15:00 Uhrzeit - Ort: Sommerküche
Kleingärten im Klimawandel

Moderierter Talk von Jakob Kunzelmann, Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter
Projekt Brandenburger Netzwerk für Klimaanpassung im Obstbau (BraNKO) unter anderem mit Carolin Lenz und David Zimmerling, Projektmitarbeiter Kleingehölze und krautige Pflanzen im Klimawandel (KukPiK) (https://www.lvga-bb.de/versuchswesen/gro%C3%9Fbeeren/kukpik.html)


Die LVGA-Pflanzung:

Die Pflanzung der LVGA auf dem Gelände der LAGA ist an dem Projekt Kleingehölze und krautige Pflanzen im Klimawandel (KukPiK) angelehnt und befindet sich neben dem Garten-Infotreff und damit in bester Gesellschaft mit dem Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e.V. und dem Gartenbauverband Berlin-Brandenburg e.V., beides Partner im Projekt KukPiK. Herr Dr. Jende, Geschäftsführer vom Gartenbauverband, war es auch, der die Pflanzung auf dem Gelände ermöglicht hat. Die Pflanzung wurde vom Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz finanziert.

 

Die Pflanzung wurde für die LAGA Beelitz 2022 entwickelt und besteht aus zukunftsträchtigen Pflanzen, die hitze- und trockenheitstolerant, pflegeleicht, sowie insektenfreundlich sind.

Die Fläche ist mit einem Mulch abgedeckt, dass das Austrocknen der oberen Bodenschicht verzögert und das Aufkommen von Wildkraut reduziert. Der hier verwendete Mulch ist ein mineralischer Mulch, dieser eignet sich besonders für trockene und sonnige Standorte. Das Mulchmaterial auf diesem Beet ist ein Estrichsand (Körnung 2/8, d.h. er hat Körner von 2-8mm). Es wurde ca. 7 cm stark auf die Fläche aufgebracht.

Hintergrund zum Projekt:

Vorlage der Pflanzung ist das Projekt KukPiK - Kleingehölze und krautige Pflanzen im Klimawandel an der LVGA in Großbeeren. Dort gibt es mehrere Pflanzungen, die auf Trockenheitsverträglichkeit, Pflegeaufwand und Attraktivität für Bestäuberinsekten untersucht werden. Zentrale Frage des Forschungsprojektes ist: Welche Kleingehölze und krautige Pflanzen eignen sich für die Stadt der Zukunft?

Weiterer wichtiger Punkt des Vorhabens ist die direkte Einbindung der Versuchsfläche in die Kurse der überbetrieblichen Ausbildung sowie der Fort- und Weiterbildung am Standort Großbeeren.

KukPiK ist gefördert vom Land Berlin durch das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) 2030 und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

 

05.07.2022: Blumenzwiebeln sind nur was für den Frühling? Auf keinen Fall!

Blumenzwiebeln helfen, mit dem Auslaufen des Winters schon Farbe in den Garten zu bekommen. Aber es gibt auch Arten, die im Sommer ein Feuerwerk zünden können!

Typische Blumenzwiebeln, sogenannte Geophyten, die im Frühjahr blühen sind Krokusse, Tulpen, Narzissen oder Blausterne. Neben der Farbe und Freude, die diese oft kleinen Pflänzchen uns Menschen geben, sind sie auch für unsere Wildbienen wichtig. Gerade in den ersten Monaten des Jahres sind sie oft die einzige Nahrungsquelle für frühe Arten (Westrich 2015, S.86).

In den letzten Jahren kann man aber auch immer mehr Arten und Sorten einer anderen Gattung an Blumenzwiebel in unseren Staudenbeeten sehen: Den Allium.

Den Allium kennen wir dabei auch aus der Küche. Denn auch unsere Speisezwiebel (Allium cepa) oder unser Porree (Allium ampeloprasum) und auch der Bärlauch (Allium ursinum) gehört zu dieser Gattung.

Für die Staudenbeete gibt es dabei eine Vielzahl von Ziersorten, angefangen mit kleinen Blütenbällen mit einem Zentimeter Durchmesser, über luftig zotteligen Blüten bis hin zu Blütenbällen von bis zu 20cm!

 

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Ein Meer aus Lauch: Der Kugelköpfige Lauch unterstützt die Stauden im ersten Standjahr und wird auch in den nächsten Jahren immer wieder kommen.

 

Auf der Landesgartenschau in Beelitz haben wir uns für zwei Laucharten entschieden: Den Allium stipitatum ´Mount Everest´, eine reinweiße Sorte mit faustgroßen Blütenbällen, die im Mai über den Blättern stehen und den Allium sphaerocephalon (Kugelköpfige Lauch), ein Lauch mit einer eher eierförmigen Blüten, die im Juli erscheint.

In unserem Staudenbeet unterstützen diese Blumenzwiebeln die Stauden, vor allem da diese im ersten Jahr noch nicht eingewachsen sind.

Dabei sind aber auch diese Blüten nicht nur für unser Augen etwas! Beide Laucharten sind wahre Magnete für Hummeln, Wildbienen und andere Bestäuberinsekten! Vor allem der Kugelköpfige Lauch ist wichtig, da zum Beispiel die Lauch-Maskenbiene nur auf den sommerblühenden Laucharten Pollen sammeln kann (Westrich 2015, S.87)!

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Wie auch die anderen Arten der Gattung Allium, ist der Kugelköpfige Lauch ein Insektenmagnet! Zum Teil sind Wildbienen auf die sommerblühenden Laucharten angewiesen.

 

Also: Ein Ja zu mehr Blumenzwiebeln in den Beeten, egal ob Frühjahrs-, Sommer- oder Herbstblüher! (Ja, es gibt auch Blumenzwiebeln, die im Herbst blühen!)

 Ein Bild aus dem Mai: Die zwei Projektmitarbeiter Carolin Lenz (re.) und David Zimmerling (li.) in Mitten des Frühsommer Alliummeers aus Allium Mount Everest.

 

Westrich, P. (2015): Wildbienen. Die anderen Bienen. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München